Traut Euch, hart zu werden! Ermutigung zu mehr Männlichkeit

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Solche Situationen kennst du sicher auch: Ewig lässt du dich auf einer Party von einer attraktiven Unbekannten zutexten, nickst verständnisvoll und stellst Fragen. Und dann kommt dieser muskelbepackte Heini ums Eck, der sich gleich breitbeinig hinfläzt und im tiefsten Tenor nach Bier schreit.

Und was macht deine Gesprächspartnerin? Ist sofort bei der Sache, streicht sich mit der Hand durchs Haar, lacht giggelig und setzt sich aufrecht hin, Brust raus auch noch. Na toll, denkst du. Auf wen die Frau steht, ist klar wie Kloßbrühe. Und du guckst in die Röhre.

Dabei hast du doch alles richtig gemacht.

Denkst du. Weil du glaubst, Frauen lassen sich mit der „Ich-geh-auf-dich-ein-Masche“ erobern und freuen sich, wenn ein Mann rundum sympathisch ist.

Frauen wollen doch einen lieben Partner. Aber geil ist eben anders.

Heiße Gefühle und Schmetterlinge im Bauch verursacht nicht der nette Typ, sondern der coole Macho. Bad Boys sind den Nice Guys beim Daten oft mehr als eine Nasenlänge voraus. Und – das haben Studien sogar bewiesen – selbstbewusste, dominante und latent aggressive Männer lösen bei Frauen ein viel intensiveres Verliebtheitsgefühl aus, als die verständnisvollen Jungs.

1. Was will die Tussi?

Natürlich kannst du jetzt mit dem Psychologisieren anfangen und dich fragen, was hier abgeht, warum Frauen Männer, die eher soft als hart sind, oft erotisch widerstehlich finden. Oder warum es gerade intelligente, selbstbewusste und eigenständige Frauen sind, die beim Anblick eines prototypischen Mannsbildes dahinschmelzen.

Genau dann sitzt du in der Falle. Denn manchmal sind du oder dein Verhalten gar nicht das Problem. Sondern das, was bei der Frau so passiert.

Die Psychologin Maja Storch liefert in ihrem Buch »Die Sehnsucht der starken Frau nach dem starken Mann« eine mögliche Erklärung: Starke Frauen mit gesundem Ego unterdrücken den schwachen, anlehnungsbedürftigen Teil ihrer Persönlichkeit. Der hat in ihrem frauenrechtlich geschulten Wertesystem keinen Platz und wird verdrängt.

Damit ist er aber nicht weg, ganz im Gegenteil: Als Tussi (so nennt Maja Storch diesen Persönlichkeitsanteil) führt er ein Doppelleben. Und grätscht gerne beim Liebesleben dazwischen. In Situationen beispielsweise wie oben: du als netter, verständnisvoller Typ bist raus, wenn der testosterontriefende Macho auftaucht.

Noch krasser: du lernst eine tolle Powerfrau kennen, die Beziehung fängt gut an, ihr groovt auf einer Liebeswelle und du gibst dir alle Mühe, mit langen Gesprächen und ebenso langem Sexvorspiel, Blumen und allem Pipapo. Drei Wochen später serviert sie dich ab – angeblich, weil das Prickeln fehlt oder der Liebesfunke nicht richtig übergesprungen ist. Und du stehst ratlos da. Vor allem, wenn du über verschlungene Wege erfährst, dass deine Ex jetzt mit dem Obermacho vom Dienst zusammen ist. Und du verstehst die Welt nicht mehr.

Johannes Storch versteht dich gut. Er hat gemeinsam mit seiner Schwester Maja Storch das Buch »So können starke Männer starke Frauen lieben« geschrieben. Darin geht es um dich als Mann. Oder vielmehr: Um deine Männlichkeit.

Ihm ging es so: Mit seinen Mitte Fünfzig hat Johannes Storch viel Lebenszeit damit verbracht, Frauen zu verstehen. Beziehungsweise, es zu versuchen. Immer, wenn er dachte, er wüsste, wie die Frau tickt, und was sie von ihm erwartet, stand er plötzlich einer ganz anderen Person gegenüber. Aus der freiheitsliebenden Powerfrau wurde ein anhängliches Gefühlselend, aus der schwer verliebten Schmusekatze ein garstiger Tiger. Und bei Johannes Storch blieb nur eins: Unsicherheit. Wie soll er sein, was kann er tun, um es der Frau recht zu machen?

Männlich sein, lautet eine Antwort. Nicht der Frau ins Hirn schauen, in der Hoffnung, dort die Lösung zu finden. Stattdessen sollte ein Mann seine Empathiefähigkeit zurückschrauben und seinen Spaß am Zerstören und seine Freude an der Macht zulassen, schreiben die Autoren.

Und etwas solltest du auf jeden Fall auf den Weg mitnehmen: Frauen, denen deine ganz persönliche Art der Männlichkeit nicht passt, die haben dich nicht verdient. Gut ist es, wenn du frühzeitig für dich eine Exitstrategie festlegst und eine Zurückweisung nicht als Niederlage abspeicherst, sondern als Irrtum. Dazu rät auch Johannes Storch in einem Interview mit seitensprung-fibel.de: »Es gibt so viele gute Frauen auf dieser Welt, da muss man sich nicht an einer festbeißen, die man falsch eingeschätzt hat«, sagt er.

2. 3 Schritte zu mehr Männlichkeit und zu mehr Frauen

Schritt 1: Versteh (k)einer die Frauen – nämlich du

Storch sagt, der frauenfreundliche Mann mit weichgespülter Männlichkeit mag zwar das Alice-Schwarzer-Güte-Siegel besitzen und Wunschschwiegersohn vieler Mütter sein.

Aber dieser Männertyp wirkt total unsexy auf viele Frauen. Die haben nämlich ein ausgeklügeltes Beuteschema, auch wenn sie behaupten, nicht nur oberflächlich auf Äußerlichkeiten zu achten. Dominante und aggressiv auftretende Männer– nennen wir sie mal Machos – üben auf viele Frauen eine unerklärliche Faszination aus. Auf den ersten Blick zumindest. Wenn du mal näher hinschaust, wirst du verstehen, was da abgeht. Und das hilft dir, zu einer eigenen Männlichkeit zu finden.

3 Gründe, warum Frauen auf dominante Typen stehen

1. Je mehr Macho, desto mehr Weibchen

Trotz großer Klappe und selbstbewusstem Auftreten wollen viele Frauen gefühlvoll und beschützenswert rüberkommen, richtig weiblich sein. Männer, die ähnliche Eigenschaften mitbringen, machen der Frau das schwierig. Studien zeigen, dass Frauen sich als weiblicher, attraktiver und erotischer empfinden, je männlicher, aggressiver und »stärker« der Mann ist. Denn das gibt der Frau das Gefühl, dass du so auf sie stehst, dass du deine Begierde kaum kontrollieren kannst.

2. Je mehr Macho, desto besser für die Fortpflanzung

Nicht alles ist Bio, aber verdammt viel schon. Bereits beim Flirten mischen Evolution und Co. mit. Ähnlich wie du vermutlich auf Frauen mit weiblichen Rundungen abfährst, halten Frauen Ausschau nach großen Kerlen mit Muckis. Schuld ist der Fortpflanzungstrieb: Vergiss romantische Gefühle, letztlich bestimmt die innere biologische Stimme. Die flüstert den Frauen ein, mit wem die Wahrscheinlichkeit am größten ist, viele gesunde und überlebensfähige Nachkommen zu zeugen. Verführerisch sind darum unverkennbar männliche Attribute, die Stärke, Durchsetzungsvermögen und Sextrieb verheißen.

3. Je mehr Macho, umso feuriger als Liebhaber

Sag mir, wie er aussieht, und ich sag dir, wie er im Bett ist. Das stimmt so natürlich nicht. Verlässlich lässt sich von der Optik eines Mannes kaum ablesen, wie er unten rum bestückt ist, geschweige denn, welche Lover-Qualitäten er hat.

Aber Umfragen verraten, dass Frauen durchaus auf die Penisgröße achten (sofern sie Gelegenheit dazu haben). Und dass die Damen schon Rückschlüsse ziehen von der Körpergröße und dem Verhalten auf die Liebhaberfähigkeiten des potenziellen Bettkandidaten. Einem kräftigen Kerl mit dominantem Auftreten unterstellen siegroße Ausdauer beim Liebesspiel und eine hohe Potenz. Dabei werden Frauen unbewusst wieder mal von…na, was wohl? Richtig: von ihrem evolutionsbiologischen Erbe gesteuert.

Das suggeriert ihnen nämlich, dass der am besten als Partner geeignet ist, der am vitalsten ist und damit fähig, Leib und Leben von Frau und Nachwuchs zu beschützen.

Flirten aus weiblicher Sicht

Schritt 2: Hab Mut zu mehr Macho

So, nun weißt du Bescheid. Dieses Wissen bringt dich vermutlich nicht gleich weiter. Vielleicht bist auch du durch deine Erziehung und dein Umfeld darauf getrimmt, ein Frauenversteher, ein lieber Kerl zu sein. Jetzt plötzlich auf knallharter Macho umzuschulen, ist sicher nicht dein Ding. Abgesehen davon, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Maja und Johannes Storch haben in Ihrem Buch gute Anregungen, die den Macho in dir zum Vorschein bringen können – ohne, dass du gleich auf Rüpel machst. Die Storch-Geschwister schreiben, in jedem weichen Mann stecke ein harter Kerl. Auch in dir – du musst ihn nur finden. Dazu lohnt es sich, mal zu schauen, welchen Typ du so ganz insgeheim und sehr persönlich für einen richtig wüsten Macho hältst. Das kann eine bekannte Persönlichkeit sein, eine fiktive Gestalt oder ein Filmheld. Hauptsache, du erkennst in der Figur deine verborgene Männlichkeit und gibst ihr einen Namen.

Rambo, Putin, Bob der Baumeister – ganz egal, wie du den Macho in dir nennst, wichtig ist laut Storch, dass du ihn annimmst als einen Teil von dir, und zwar einen guten und wichtigen! Solange du ihn brav unterdrückst, läufst du Gefahr, immer wieder von Frauen zurückgewiesen zu werden. Nicht obwohl, sondern weil du so ein lieber Kerl bist.

Schritt 3: Nutze diese Tipps für deinen männlicheren Alltag

Groß, erfolgreich, stark – viele Jahre war das die Messlatte für Männlichkeit. Und irgendwie hängt sie noch immer. Studien bestätigen, dass Frauen als idealen Lebenspartner den Mann betrachten, der sich ihnen gegenüber fürsorglich und lieb verhält, anderen gegenüber aber dominant. Ein Mann, der souverän auftritt, sich rücksichtslos durchsetzt und Mut hat, wirkt attraktiv auf viele Frauen. Das heißt aber auf keinen Fall, dass du jetzt ab sofort auf mieser Fiesling machen musst. Mach´s auf deine Art und trau dich, jeden Tag ein bisschen härter zu werden: so, wie es zu dir passt.

Tipp 1: Bleib authentisch

Versuch nicht, etwas zu sein, was du gar nicht bist. Nichts ist abtörnender als einer, der so tut, als sei er eine große Nummer, dabei ist er eigentlich so klein mit Hut. Frauen sind anspruchsvoll – aber nicht blöd. Tu nur das, was deinem Typ entspricht! Sei dir selbst dabei ein Vorbild, werde nicht zum Nachmacher angeblich erfolgreicher Womanizer, finde deinen ganz eigenen Weg.Hast du nicht Gardemaße, dann lass deine Intelligenz toben. Bist du nicht ein Haudrauf, dann setz Humor ein.

Tipp 2: Denk erst an dich, dann an die Frau

Gut, wenn du einfühlsam bist – auf dich selbst bezogen. Überleg mal, wie oft du darüber nachdenkst, wie dich die Frau findet und was ihr jetzt gefallen könnte. Denk an dich, zuerst und am ausführlichsten. Sei selbstbewusst und mach dir keinen großen Kopf, was in dem deines Gegenübers so vor sich geht. Je mehr du versuchst, dich der Frau anzupassen, umso weicher, umso schwächer und eben umso unmännlicher kommst du rüber. Frauen wollen klare Ansagen, das vermittelt ihnen Stärke und wirkt anziehend männlich.

Tipp 3: Lass den Macho in dir raus

Irgendwo steckt er in dir drin. Der kleine Wüstling, der große Fighter. Der keine Angst kennt, beschützen will und auf Beutezug ist – immer und überall. Mach ihn nicht klein, sperr ihn nicht weg. Aber überleg dir, welche Rolle er in deinem männlichen Leben spielen soll und kann. Das heißt, du solltest die richtige Dosis Macho für dich festlegen. Trau dich, zu dominieren, sag der Frau öfter, wo es langgeht. Denn – und das ist das eigentlich Geile daran – damit gibst du ihr die Chance, richtig weiblich zu sein.

Deswegen haben wir für dich ein kostenloses 7-Tage-Training entwickelt, das deine Dating-Performance auf das nächste Level bringen wird.

Gleich an Tag 1 geben wir dir eine Technik, mit der sich Frauen in dich verlieben. Damit werden sie dich nicht mehr als bedürftigen Nice Guy sehen, sondern als einen begehrenswerten selbstbestimmten Mann.

Viele Männer sind diesen Weg schon vor dir gegangen.

Gehöre also auch dazu und beginne gleich heute, abenteuerliche Dates zu kreieren!

5 Comments

  1. Genialer Artikel! Bringt das auf den Punkt, was ich aktuell denke bzw. an mir selbst entdecke. Der “brave” Junge hat ausgedient, wobei ich Intelligenz, Charme und Direktheit zu meinen Stärken zähle. Aber ich bin es leid, meine sehr dominante Ader und mein offenes Auftreten weiter klein zu halten.

    Wie wär`s an dieser Stelle mit ein paar konkreten Beispielen aus Deiner Sicht? Keiner spricht vom verschüchterten Mutter-Söhnchen, aber Vin Diesel ist definitiv für die wenigsten Typen authentisch 😉 …
    Für mich geht`s mehr um Werte, Prinzipien, Selbstakzeptanz und Bock auf Leben.

  2. Hallo Jan ,
    Der Artikel ist sicher herausfordernd. Aber weit ab von den Dingen , die du suchst und auf die es wirklich ankommt.
    2 Fragen : Weisst du was ein Mann zu einem Mann macht oder was das Leben lebenswert macht¿

  3. Der Artikel greift viele wichtige Aspekte auf, die einem Mann fehlen, der zuviel im Kopf durchspielt, wie er ein “guter” Mann sein kann. Die Lösung ist meiner Meinung allerdings nicht zum Macho zu werden, sondern das “verhirnen” sein lassen und stattdessen seine Courage und damit seine Berührbarkeit auszupacken! Mehr dazu habe ich in meinem Artikel geschrieben: http://moritzschumacher.com/das-geheimnis-wie-du-als-mann-in-deine-ganze-kraft-kommst-und-deine-beruehrbarkeit-geniessen-lernst/

    • Hey Moritz, da bin ich voll bei dir. Meiner Meinung dürfen wir Männer lernen beide Kräfte zu nutzen. Diejenigen, die immer mit Härte und Kraft ihr Leben meistern, dürfen lernen weich zu werden und auf zu machen. Diejenigen, die glauben sie seinen schwach und jämmerlich dürfen lernen ab und zu ihre Feuer zu schüren und diszipliniert voran zu gehen.

      Dabei will ich explizit keine versteinerten Männerbilder propagandieren. Wie ich im Artikel »Sei ein Mann« sehr klar gemacht habe.
      https://www.maennlichkeit-staerken.de/mann-sein/sei-ein-mann/

      Ich will nur aufzeigen, dass Weichheit und Stärke ihre Berechtigung haben. Und dabei enger miteinander Hand und Hand gehen, als man vielleicht am Anfang erkennen mag.

      Danke für deinen Kommentar

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